Die verschiedenen Typen
Man unterscheidet Furnierplatten / Sperrholzplatten hauptsächlich hinsichtlich folgender Gesichtpunkte:
- Qualität der Deckfurniere mehr zu den Qualitäten
- Holzart der Deckfurniere mehr zu den Holzarten
- Anforderungsklassen/Verwendungsbereiche von Sperrholzplatten
- Art der Verleimung mehr zur Verleimung
- Speziellen Eigenschaften wie Biege-Sperrholz oder
Bootsbau-Sperrholz
Qualitäten von Sperrholzplatten
Sperrholzplatten gibt es in vielen Qualitäten. Eine wichtige Unterscheidung ist
diejenige, die Sperrholzplatten
nach der Qualität ihres Deckfurniers, d.h. der obersten Furnierlage unterscheidet.
Hier unterscheidet man die edelholz-furnierten Sperrholzplatten von
den restlichen.
Die Edelholz-furnierten Sperrholzplatten werden vor allem im Möbelbau
gebraucht,
man kann aber auch elegant aussehende Vertäfelungen aus Ihnen herstellen.
Das Deckfurnier ist meist aus Messerfurnieren hergestellt, die entweder ein gleichmäßiges
Bild (Streifer)
oder ein gemustertes Bild (Blume) ergeben.
Bei den einfacheren Sperrholzplatten sind auch die Deckfurniere aus
Schälfurnier hergestellt.
Fehlstellen im Furnier bei einfachen Furnierplatten können durch Flicken oder Spachtel
ausgebessert sein.
Von der Furnierqualität noch darunter angesiedelt ist das sogenannte Kistensperrholz. Hier werden Fehler im
Deckfurnier nicht ausgebessert.
Holzarten bei den Sperrholzplatten
Ein weiteres Einteilungskriterium ist bei den Sperrholzplatten natürlich die Holzart, insbesondere da mit
der Holzart auch oft das Einsatzgebiet einhergeht.
Pappel-Sperrholzplatten sind besonders leicht und weich und werden deshalb häufig im Modellbau, im
Werkunterricht und bei Fahrzeuginnenausbau eingesetzt.
Nadelsperrholzplatten, also Platten aus Kiefer, Fichte, Tanne etc. sind besonders einfach und preiswert und
werden deshalb gerne für Verpackungen verwandt oder an Stellen, die nicht sichtbar sind.
Buche-Sperrholzplatten sind schwer und robust und werden deshalb dort eingesetzt, wo die Platten etwas
aushalten müssen.
Plattengrößen und Stärken
Sperrholzplatten sind meistens viel weniger groß als Span- oder Tischlerplatten.
Gebräuchliche Maße sind etwa 122 x 244 cm, 150 x 250 cm und ähnliche.
Bei der Stärke gibt es mit den Flugzeugsperrholzplatten, die Stärken unter 1 mm aufweisen können, die
dünnsten Platten aus richtigem Holz überhaupt.
Dann gibt es in den meisten Holzarten die gewöhnliche Stärken 4,5,6,8,10 und 12mm.
Daneben gibt es in einigen Holzarten bei den Sperrholzplatten auch noch Stärken wie 15,18,21 und 24 mm.
Größere Stärken findet man bei den Multiplexplatten.
Verleimung von Sperrholzplatten
Viele Sperrholzplatten werden nach Verleimungsklassen eingeteilt.
Diese Verleimungsklassen werden in EN 314-2 genannt:
- Klasse 1: Trockenbereich
- Klasse 2: Feuchtbereich
- Klasse 3: Außenbereich
Aber Vorsicht! Wenn eine Sperrholzplatte in der Verleimungsklasse 3 genannt wird, dann bedeutet das
nicht unbedingt,
daß diese Platte auch für die Verwendung im Außenbereich zugelassen ist. Beispiel: Eine
Buche-Sperrholzplatte mit einer Verleimung
nach Klasse 3 (EN 314-2) ist ohne weitere Schutzmaßnahmen trotzdem ein leichtes Opfer für diverse
Mikroorganismen.
Die alten Bezeichnungen für die Verleimung wie IF (Innen feuchtfest), AW ("Wasserfest"), BFU100 sollten
keine Verwenung mehr finden.
Anforderungsklassen und Verwendungsbereiche von Sperrholzplatten
Die Norm EN 636 legt Anforderungen für Sperrholzplatten für den Einsatz zu bestimmten Zwecken fest.
- Sperrholzplatten der Klasse EN 636-1 (Klasse 1) erfüllen Anforderungen für den Einsatz im Innenbereich
- Sperrholzplatten der Klasse EN 636-2 (Klasse 2) erfüllen Anforderungen für den Einsatz in
Feuchtbereichen,
also Bereiche, die nicht dauerhaft naß sind oder bewittert werden und im Innenbereich liegen.
- Sperrholzplatten der Klasse EN 636-3 (Klasse 3) erfüllen Anforderungen für den Einsatz im Außenbereich
Wenn die Kennzeichnung der Sperrholzplatte noch ein "S" enthält, z.B. EN 636-2/S, dann bedeutet dies, daß
die Sperrholzplatte
Anforderungen für tragende Zwecke genügt, ein "G" bedeutet hingegen, daß die Sperrholzplatte nur
Anforderungen für
allgemeine Zwecke erfüllt.
Stärken und Toleranzen
Die angegebenen Plattenstärken dürfen nach den gültigen Normen (EN 315) stärker schwanken als man annehmen
würde. Bei einer
Sperrholzplatte von 18mm Stärke ist z.B eine Stärke von 17.1mm bis 18.7mm zulässig.
Das es solche Schwankungen tatsächlich gibt, mußten wir
beim Zusammenbau eines Rahmens feststellen, den wir aus den Resten verschiedener 30mm Birke-Multiplatten
herstellten. Die zugeschnittenen Teile
schwankten in der Stärke zwischen 29.2mm und 31mm.